Tue Gutes und rede darüber…

Ich weiß dass das nicht allzu beliebt bei manchen Menschen ist, aber ich mache es trotzdem.

Ich tue etwas Gutes und ich werde darüber reden. Und zwar über folgendes:

Ein Abend im Casino. Das darf und soll man nie machen! Ich habe es trotzdem getan. Das erste mal in meinem 24-jährigem Leben. Roulette? Zu ungenau. Black Jack? Ich nehm‘ die Nutten! (<- Danke Bender) Poker? Joar … warum eigentlich nicht. Das kannst du wenigstens einigermaßen.

Sit’n’Go cash table – 100$ Buy-in. „Okay. 100$. Nicht mehr … Mr. Fullman! Nicht einen CENT mehr für Spiele!“.

Nach einer halben Stunde und zwei gespielten Händen. 260$. Nicht schlecht. Die Twitter-Antwort-auf-Frage: „Ich sollte jetzt aufhören.“

Hab’s nicht getan. 4 Bourbon-Cola und ein paar Spieler mit Re-buys … manche auch gerne mal mit 200$ … später: Ich sitze alleine am Tisch. Alle gegangen. Okay, nur der Dealer saß noch da. Er griff nach dem Geld und wechselte eifrig die Chips. Ein 500$ Chip flog auf meinen Platz. Am Schluss hatte ich: 726$. Abzüglich der 100$ Buy-in sind das 626 Kiwi-Dollar! „w000t?“ …

Ich fühlte mich … super. Meine Herren war das toll. Meine Herren. Mein verdammten, verfluchten, verf*ckten HERREN war das geil.

Zwei Minuten später. Ich stand auf dem Casino-Balkon. Und dachte nach. Was habe ich hier gerade getan? 100$ durch Zufall in 3 Stunden zu 726$ verwandelt. „Machste dit jetzt öfters Volli?“ schoss mir durch den Kopf. Danach: „Nein, dit machste net. Du  machst jetzt mal wat für den Rest… wird mal wieder Zeit“.

Dieses Geld geht komplett an die NZAF, die New Zealand AIDS Foundation. Diese Organisation hilft nicht nur Menschen, die HIV-infiziert sind oder AIDS haben. Diese Gruppe sorgt auch dafür, dass jeder in Neuseeland einen kostenlosen Test auf HIV, Syphillis und Hepatitis C bekommt. So oft er will und es braucht. Auch ich habe diesen Test hier schon gemacht. Warum das so wichtig ist? Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass sie infiziert sind. Sie leben weiter und stecken andere an. Nicht aus böser Absicht. Sondern, weil sie sich nicht haben testen lassen.

Diese Organisation macht sog. FAST-Tests (Free Anonymous Simple Test) für alle kostenlos und anonym(!) möglich.

Wenn ihr eine Organisation in Deutschland unterstützen wollt: Hier findet ihr Informationen der deutschen AIDS-Hilfe mit Einrichtungen in allen größeren Städten. Eure Spenden sind gerne gesehen. Und sie sind immer nützlich! Manchmal auch das Geld, was ihr durch Zufall in einem Casino gewonnen habt.

Danke!

Euer Christoph, euer Kiritopa.

Notizen über die Maori

Nathan spielt Touristen-Erklärbär

Mother Earth and Father Sky

So wie wir Adam und Eva haben, die laut dem christlichen Glauben die Menschheit hervorgebracht haben, und Gott unsere Welt in sieben Tagen erschaffen haben soll, so haben die Maori eine Geschichte von Mutter Erde und Vater Himmel.

Deren (gottgleiche) Kinder wollten irgendwann nicht mehr in der Dunkelheit zwischen Ihrer Mutter und Ihrem Vater leben und haben beschlossen, die beiden auseinander zu „drücken“. Damit schufen sie unsere Erde. Einer der Kinder, den man heute als den Gott des Waldes kennt, wollte seine Mutter nicht frieren lassen und bedeckte sie mit Wäldern und Tieren. Ein anderer Sohn ist heute noch immer noch so verbittert über die Trennung seiner Eltern, dass er in Form von Wind jedes mal über die Erde fegt, wenn sein Vater weint (was wir als Regen kennen).

The Poi and the Tititorea

Tänzerin mit Pois

Maori hatten und haben natürlich auch einiges an Waffen zur Verfügung. Diese werden heute logischerweise nicht mehr wie früher ™ eingesetzt. Der künstlerische Part ist allerdings geblieben. So sieht man auf dem Bild eine Frau mit Pois. Ein Poi ist eigentlich nur eine Kugel mit einer Schnur. In dem Fall besteht der Ball aus irgendwas weichem. Dieser Ball wird während des Tanzens durch die Gegend geschleudert und knallt dann synchron mit allen anderen Mittänzern auf einem Körperteil und macht ein eindringliches „Bum“.

Normalerweise war da nichts weiches in dieser Kugel. Sie bestand aus hartem Stein mit dem die Gegner angegriffen werden konnten. Damit man sich aber selber mit seiner Waffe nicht verletzt, wurde schon Kindern mit diesem Pois beigebracht, wie sie damit umzugehen haben.

Kämpfer beim Tanzen des Haka (Aufwärmtanz vor dem Kampf)
Heute hab ich die Gelegenheit nochmal genutzt und eine weitere Show von Nathan gesehen. Durfte mich also leise in die letzte Reihe schleichen und auch ein bissel filmen, u.a. auch die Frauen, die mit Pois arbeiten. Auf dem Video seht ihr dann auch Stöcker (genannt: Tititorea (Short stick game)), die man sich gegenseitig zuwirft. Damit wurde und wird die Hand-Augen-Koordination trainiert.

Im zweiten Video seht und hört Ihr (ab ca. der Hälfte) die Liebesgeschichte, die sich hier in Rotorua im gewissen Maß tatsächlich so zugetragen hat. Die monströse Männerstimme in diesem Lied ist übrigens Nathan … also der Maori mit dem ich hier seit Freitag unterwegs bin :).

Das soll für den Moment erstmal genügen. Wie findet ihr es? Habt’s ihr Fragen zu Maoris? Immer stellen. Noch bin ich hier und kann es aus erster Hand erfahren.

Kia ora und guten Morgen in die Heimat