Was stand eigentlich auf der Tagesordnung?

Ja, das nennt man dann wohl Wochenende. Meine Herren!

Nach dem sonnigen Start in diesen Ort wurde es am Wochenende schlussendlich etwas kühler und verregneter. Also, was tun? Klar … Club, Bar, Pub … was eben da ist.

Ich hatte mich also am Freitag aufgerafft auf der hiesigen Partymeile zu flanieren. Erste Station: Element Bar. Unfreiwilligerweise nannte ich sie den Abend über immer Elements Club. Weiß auch nicht, wo das jetzt herkommt ;).

Also rein da, Bier bestellen (Tui Blond … das geht). Umschauen, Leute beobachten, versuchen nen paar Gespräche mitzubekommen. Okay, aber das reicht ja nicht. Es ist hier allerdings sehr einfach Kontakt zu anderen zu finden. In der Ecke stand ein Billardtisch, klasse. 5 Minuten warten, eine einfache Frage … „May I join the next game?“ – „Sure! … what’s your name dude?“.

So einfach geht das. Man lernt hier wirklich Menschen in einem geradezu rasantem Tempo kennen. Wenn jetzt noch mein Namengedächtnis immer mitspielen würde, dann wäre alles wunderbar. Arthur, Luke, Michael … ja … irgendwie so.
Mit Luke bin ich dann auch etwas mehr in’s Gespräch bekommen. Ein supernetter Engländer, der in UK Agrarwissenschaften studiert und hier ein halbes Jahr Praktikum auf verschiedenen Farmen macht. Mit Luke habe ich mich auch gleich für den Samstag verabredet, eine kleine Kneipentour sollte es werden.

Nachdem Luke letztendlich weg war, habe ich mich dann endlich mal aufgerafft und bin zappeln gegangen … was anderes war’s auch nicht … bin ja jetzt kein Riesen-Fan von Rihanna *rolleyes*
Auf der Tanzfläche habe ich dann längere Zeit mit nem Mädel getanzt, die mich dann irgendwann zusammen mit ihren Freunden fragte, ob wir nicht zum Auto um die Ecke gehen wollen, da sei das Bier eh billiger und Joints kann man da ja eh viel entspannter rauchen.

Disclaimer: Ich habe keinen Joint geraucht, aber dafür muss man sich hier schon ein wenig anstrengen, weil einem jeder dritte oder vierte Typ hier einen andrehen will … wie ich hörte, bauen sie hier das Zeuch selber an, günstig isses also auch noch.

Naja … egal … jedenfalls kommt Anna ursprünglich aus Deutschland, ist hier für ein Jahr Dozentin an der University of Wellington und unterrichtet Deutsch als „Anfängerkurs“. Mit dieser lustigen Runde ging’s dann bis ca. um 5 weiter. Mit Anna und ihrer Schwester bin ich dann etwas schwankend zurück zum Rainbow Hostel. Anna und ich wollten dann eigentlich nochmal die Tanke plündern. Doch … ach … in Neuseeland verkaufen Tankstellen keinen Alkohol. Toll. Im Hostel teilten wir uns dann das letzte Bier und … wie das so ist … redeten über Männer. Keine weiteren Details hierzu, logisch.

Samstag kann man kurz fassen. Ich hab mich mit Luke getroffen, wir haben die Kneipentour auf zwei Kneipen beschränkt und hörten gute selbst gemachte Reggaemusik.

Gestern bin ich aufgrund des besch*** Wetters im Hostel geblieben und habe … ähm … mit einem Dänen, einer Französin und einem Engländer über Europapolitik, die Finanzkrise und den Euro diskutiert. Besser, als jedes Parlament wenn ihr mich fragt.

Der Abend endete am frühen morgen gegen 6. Mit Ian (der Engländer (mal wieder)) habe ich mich noch stundenlang draußen unterhalten. Und zwar über etwas wichtiges: „how to put a dent in the universe“, doch dazu ein andermal etwas mehr (hoffe ich).

Ja, okay. Soviel mal zu einem Wochenende, welches schon aufgrund der Wetterlage nur so enden konnte.

Der geplante Trip zu dem Vulkan ist buchstäblich ins Wasser gefallen, die Wege sind dann geschlossen, weil man doch allzuleicht abrutscht und 300m in die Tiefe „purzelt“.

Subtropisch meint Regen

Ich habe ja schon ein paar Tage nichts von mir hören lassen. Deswegen nutze ich mal den Sonntag um ein wenig zu quasseln.

Wie ich schon erwähnte, fiel mir der Abschied aus Auckland schon etwas schwer. Gerade auch jetzt, wo ich in einer Kleinstadt sitze, die mit 50.000 Einwohnern über die gesamte Fläche doch recht überschaubar ist. Nichtsdestotrotz gefällt’s mir hier. Es ist praktisch das komplette Gegenteil zu Auckland. Du hast keine hohen Gebäude. Kein Haus ist höher als 2 Etagen. Die „Innenstadt“ besteht aus ca. 6 Straßen und bietet für jemanden, der feiern gehen will zusammenfassend: Gar nichts.

Als ich hier ankam und mich samt Rollkoffer und dick bepackter Tasche auf den Weg zum Backpacker-Hostel macht, musste ich unweigerlich an Google denken und habe mir auf den Weg hier hoch fest vorgenommen ihnen eine Mail zu schreiben und die Angabe von Höhenunterschieden auf den Karten und Routen zu verlangen. Der Weg hier hoch war … ätzend. Oben angekommen war ich allerdings angenehm überrascht. Du hast einen großartigen Blick auf die Stadt und die umliegenden Berge und Wälder. Es ist verdammt ruhig hier und man wird unweigerlich richtig ruhig hier.

Ruhig werden war und ist dann auch meinen Hauptaufgabe hier. Das liegt auch daran, dass es in den letzten 4 Tagen ständig geregnet hat. Keine Chance bei dem Wetter lange Ausflüge zu machen. Die wenigen Sonnenstrahlen, die Neuseeland insgesamt in der letzten Woche gesehen hat, habe ich dann genutzt um mir zumindest die Innenstadt mal näher anzuschauen. Professionelles Spazieren gehen. Wie oben beschrieben … unspannend.

Aber ich habe die Gelegenheit genutzt und meinen Kopf weitestgehend freigemacht. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, fällt mir das hier nicht schwer. Alles, was ich noch so aus Deutschland mitgenommen habe, gedanklich, habe ich versucht abzulegen. Das klappt bis jetzt ganz gut, wenn auch nicht vollständig. An meinen Job denke ich zum Beispiel gerade so Null. An ein paar meiner Freunde und meine Familie dagegen doch um so mehr.

Let’s crack a woody

Manches aus Deutschland vermisse ich sowieso. Neben meinen Freunden. Dazu gehört (und man kann es sich bei mir ja schon denken) gutes Bier und anständig verpreiste Zigaretten. Zum Bier: Alles ist in 0,33 Flaschen und Dosen abgefüllt. Alles ist schwaches Lager-Bier. Jetzt mal nen Warsteiner oder nen Krombacher wäre schon nicht schlecht. Dazu f6 lights für 6 € und nicht Pall Mall für 19$ (ca. 9€) (!!!).

An ein Backpacker-Hostel kann ich mich gewöhnen. Hab zwar nur ein paar Quadratmeter für mich und muss mir Küche, Klo und Dusche teilen, aber dadurch dass ich in einem „Extra“-Häuschen untergebracht bin, habe ich das meiste hier eh für mich. Ansonsten ist natürlich nen Appartement mit 2 Zimmern schon cooler. Aber nur in der Großstadt. Hier wäre sowas eher komisch. So lebt hier eh keiner.

Mit den Leuten hier kommt man im übrigen schon zwangsweise oft und schnell in’s Gespräch. Eine Anekdote kann ich ruhig mal erwähnen. Donnerstag Abend, ich war eigentlich nur müde und wollte schlafen gehen. Naja, Krach auf der Terrasse. Alsdann. Hose wieder an. Die letzten Woodstocks greifen. Woodstock ist Bourbon mit Cola, auch Woody’s genannt. Wenn man das mit jemanden zusammen trinken will, lädt man ihn ein mit den Worten: „Let’s crack a woody!“ :). Okay, Zeug gegriffen, ab auf die Terrasse. 4 Menschen am Party machen, davon ein nettes Mädel inkl. Gitarre und einer atemberaubenden Stimme (ich versuche mal was von ihrer Musik hier zu verlinken). Eine Art „Musiktruppe“ aus Samoa. Teils eine Familie, teils jahrelange Freunde. Die touren seit 2 Monaten durch Neuseeland und spielen auf kleinen Festen und in Schulen und versuchen somit irgendwie die Message „Frieden für alle“ in die Welt zu tragen. Etwas durchgeknallt waren sie schon, aber allesamt nette Menschen. Mit dem letzten Typen, sein Name ist „Tee“ (so war er für mich auch nur noch „Mr. T“), saß ich dann bis 4 Uhr morgens und sprach lange mit ihm über Liebe und andere Katastrophen. Zielführend ist das nicht, aber er konnte mir schon ein wenig aufzeigen, an was ich mal so alles denken sollte. Nicht konkret, eher allgemein. Dich holt mal wieder jemand auf den Boden zurück und betrachtet deine Situation und deine Gefühle mal nüchtern (stimmt hier natürlich nicht mehr ganz).

Genug für den Moment.

Grüße aus dem (gerade mal sonnigen) Whangarei nach Deutschland.
Und der „Uncle“ (einer aus der Truppe) will alle in Hamburg und Münster grüßen, da war er schonmal und das fand er großartig.

Samstag Abend in Auckland – nastrovje!

Wochenende in Auckland. Yep, nice 🙂

Phoebe (zu Deutsch: "Fibie" 😉 ) und ich

Gestern Abend (also der Samstag) habe ich mich entschlossen mal die Gegend rund um die Karangahape Road zu „testen“ (<– die heißt wirklich so!). Laut diverser Webseiten soll das die Partymeile sein, besonders für die Damen und Herren vom anderen Ufer. Ziel war die Family Bar.

Auf deren Webseite ist beschrieben, dass du sie nicht verfehlen kannst, denn alles leuchtet und blinkt. Jup, so wars auch. Allerdings waren erstmal nur ein paar Leute da. Was also tun? Klar: Bier kaufen, vor die Tür gehen und eine rauchen. In Neuseeland ist rauchen nämlich genau wie bei uns in allen geschlossenen, öffentlichen Räumen verboten. Wie auch immer … alleine saß ich da nicht lange.

Zwei sehr nette Damen sprachen mich an. Die eine sieht man hier auf dem Bild. Phoebe. Man spricht es als „Fibie“ und Sercola (schlagt mich, ich weiß nicht, wie man ihren Namen schreibt). Die beiden hatten wohl schon etwas getankt. Aber um so lustiger wurden die Gespräche.

Unter anderem erfuhr ich, dass es in Neuseeland einen Vodka names „Christoph“ gibt und ich mich nicht zu wundern brauche, wenn ich desöfteren gefragt werde, ob ich aus Russland stamme. Das passierte drei Minuten später übrigens genau so 🙂

Die beiden haben im übrigen vor bald mal nach Deutschland zu kommen und ich musste ihnen versprechen, ihnen Magdeburg und vorallem Berlin zu zeigen. Zum Geburtstag von Phoebe am Samstag bin ich übrigens auch eingeladen. Leider Gottes werde ich da nicht mehr in Auckland sein. Doch ne SMS bekommt sie auf jedenfall (SMS nennt man in Neuseeland übrigens TXT (logischer, oder?)).

Okay. Volli unter (mittlerweile) 3 verrückten Weibern … ein Klassiker wie ich finde. Es floss Bourbon Cola. In … großen Mengen. Es sollte sich herausstellen, dass das auch die Security gerafft hat und die Mädels vor die Tür gesetzt hat. Die Mischung war natürlich nicht(!) in der Bar erworben worden :). Sie kamen an dem Abend leider nicht mehr rein. Das Foto enstand dann kurz nach dem Rauswurf gegenüber in einem Kebap-Laden der auch Chichapfeifen verleiht. Nach der Aktion gingen die Mädels ihrer Wege und ich zurück in den Club.

Es folgt … ein *schnips* … alles muss ich nun wirklich nicht erzählen. Ein Bild gibt’s trotzdem:

Drag queens gegen 1:30am in der Family Bar

Okay. Gegen 3 war ich dann wieder zuhause  nachdem mir aufgefallen war, dass in Auckland ab 2 Uhr anscheinend 90% der Menschen auf der Straße im Vollrausch sind. Ein paar … nunja … sagen wir … interessante Dialoge (Gespräche konnte man das nicht nennen) auf’m Weg nachhause. Ein Skype-Telefonat mit meiner Mutter und ab in die Heia.

Soviel mal zu Samstag Abend in Auckland.

 

Die Wohnungsmiete reicht für eine Nacht

Mal ohne Witz: Aber war es wirklich notwendig, erst zwölf Stunden vorher anzukündigen, dass man nicht streikt, liebe GDL? Immerhin gibt es ja Menschen, die Termine haben, die nicht verschoben werden können. Z.B. Flüge.

So hatte ich mich also entschlossen, der GDL ein Schnippchen zu schlagen und bereits einen Tag früher in Frankfurt anzureisen. Eigentlich kein Problem: Rail&Fly Ticket galt eh bereits einen Tag vorher und ein Zimmer für eine Nacht sollte wohl auch zu bekommen sein. Falsch! Also, nicht ganz, aber fast falsch. Die erste Suche nach Hotels in Frankfurt führte zu Zimmern ab 350 € aufwärts. Dass es sich dabei um einen Fehler meinerseits handeln könnte (Zeitraum falsch augesucht, etc.) bewahrheitete sich leider nicht. In Frankfurt ist ab heute Messe.

Wer also etwas über Baddesigns und Klimatechnik erfahren möchte, der finde sich bitte auf der ISH ein. Die sorgte in meinem Fall für exorbitante Zimmerpreise. Keine zehn Pferde lassen mit 400 € für eine Nacht in einem Hotel ausgeben. Eher schlafe ich auf’m Bahnhof.

Die Rettung nahte in Form einer Isomatte und Schlafsack, die ich über couchsurfing.org gefunden hatte. In einem netten, idyllischen Vorort von Frankfurt. Hier in Langen sitze ich nun bei Carsten auf’m Bett und höre soeben „Kaffee ist fertig“.

Nachher geht’s wieder zurück nach Frankfurt und dann ab nach oben.

Ich melde mich wieder!