Te Puia

Wir haben in Rotorua das Te Puia besucht. Das ist ein Gelände, auf dem nicht nur ein aktiver Geysir existiert (ursprünglich waren es drei), sondern auch verschiedene „Mud Pools“ (Also Schlamm-Becken), heiße Quellen und eine kleine Ausstellung in das Leben der Māori.

Was kann man auf den Bildern nicht sehen? Den permanenten Geruch nach faulen Eiern 😉

Die Wächter der verschiedenen Reiche

Am Eingang zu Te Puia steht dieses Werk, welches die verschiedenen Māori-Wächter zeigt. Es heißt „Te Heketanga-a-Rangi“.

Und komm mir nicht mit Geld…

Wenn Du nur eine Sache in deinem Leben ändern könntest, nur eine: Welche wäre das?

Welche Sache geht dir dermaßen auf die Ketten oder hält dich davon ab dein Leben zu leben, wie du das willst?

Welche Sache hätte den größten Einfluss auf dein Leben? Mittelbar oder unmittelbar.

Wenn du länger als ein paar Minuten darüber nachdenkst, kommst du sicherlich drauf.

Und wenn du sie „identifiziert“ hast, wie kannst du sie ändern oder was kannst du tun, damit sie sich selber ändert?

Schöner Allgemeinplatz, findet ihr nicht? 🙂

Für Nathan, mit dem ich hier in Rotorua wohne, ist das seine Schwester. Er lebt seit 8 Jahren mit ihr in einem Haus. Die Eltern leben in Australien bei der Großmutter, aus Gründen. Die Hintergründe sind vielleicht etwas verworren. Aber die Situation ist nun folgende:

Als sie beide gemeinsam in ein Haus gezogen sind, war Nathan 18 und sie 13 Jahre alt. Daraus ergab sich zwangsläufig eine Beziehung, die eher der Vater-Tochter-Beziehung ähnlich ist. Das ging auch in Ordnung, solange sie jung war. Heute ist sie 21 und die Beziehung hat sich geändert. Vater-Tochter ist vorbei. Aber die Abhängigkeit nicht.

Er arbeitete als Touristenführer in Te Puia und mittlerweile als Sänger und Tänzer. Außerdem verdient er mittlerweile auch als Selbstständiger Geld, in dem er Maori-Kostüme entwirft und tonnenweise Pois herstellt. Das ist das, was er machen will. Jetzt und hier. Aber da ist mehr. Hawaiianische Tänze, deren Kultur, etc.

Was hält ihn ab? Eine Abhängigkeit, die er lösen muss. Die zu seiner Schwester. Und zwar nicht von seiner Seite, sondern von ihrer. Sie arbeitet auch ab und an als Tänzerin und Sängerin, aber ein paar mal pro Woche reicht eben nicht aus um das Leben zu „finanzieren“. Es reicht um seinen Teil zur Miete beizutragen.

Sie möchte nicht akzeptieren dass es Zeit ist, ein eigenes Leben zu starten. Nicht nur für sie ist das wichtig, sondern genauso für ihn. Es ist einfach zu bequem und manchmal ist er einfach zu … nett und nachsichtig.

Der Weg, die Lösung? Drastisch … vielleicht. Er geht im September nach Australien. Aus zwei Gründen.

Der erste und wichtigste: Seine Schwester bleibt hier und wird geradezu gezwungen ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.

Der zweite: Neuseeländer sind für Australier, was viele Polen für Deutsche sind. Billigarbeiter. In Australien verdient man sehr viel mehr Geld als hier. Das Leben ist dementsprechend teurer. Also gehen Neuseeländer „rüber“ und arbeiten für ein paar Monate dort. Um Geld zu verdienen. Und das mit Knochenjobs, die Australier eher ungern machen. Klingelt’s? Spargelstechen anyone? Wohl bekomm’s!

Danach geht’s für ihn weiter nach Hawaii. Und was dann kommt, wird man wohl sehen.

Was ich hier in einer etwas klatsch- und tratsch-artigen Weise beschrieben habe, ist ein Beispiel für einen einzelnen „Punkt“ in deinem Leben, der dich davon abhält, das zu tun was du willst.

Das war zwar nicht mein eigener Punkt, aber ich bin noch am „identifizieren“. Ehrlich!

Kia ora und schöne Ostertage meine Freunde.

P.S.: Keine sollte glauben, dass ich die Schwester dafür verurteile. Ich kenne auch genug Menschen, die sich auf die ein oder andere Art und Weise weigern, ihr Leben vollständig in die Hand zu nehmen. Und ich schätze sie trotzdem.