Quiet Christchurch

Ein paar Worte vorneweg:

Nein, ich habe nicht einfach drauf los geschossen. Ich habe gestern bei meinem ersten Spaziergang durch Christchurch überlegt, ob ich es überhaupt fotografieren soll. Ja. Man sollte es fotografieren. Als Dokument.

Hiermit dokumentiere ich den Zustand vom 28.05.2011 und vergesse doch die schönen Seiten des heutigen Tages nicht.

Die Menschen hier wirken alle sehr ruhig, die Stadt (damit meine ich den CBD) ist fast leer. Vielleicht ein paar Hundert Menschen insgesamt. Habe von einigen gehört, dass sie wegziehen wollen. Viele haben durch das Beben und die Schäden die die Nachbeben angerichtet haben, ihren Job verloren. Der komplette Stadtkern ist abgeriegelt. Es spielt also keine Rolle, ob das Gebäude in dem man arbeitet noch intakt ist. Der Bereich ist dicht.

An vielen Stellen wurde auch bereits aufgeräumt und vereinzelt wird auch schon wieder neu gebaut. Aber ein Großteil der beschädigten Gebäude scheint einfach nur verlassen zu sein und wartet auf eine andere Verwendung, den Abriss oder die Sanierung.

Zum Aktualisieren loslassen…

Hallo Dunedin,
Du kannst ja nichts dafür, aber ich bin in einer Art Ruhezustand.
Jetzt war ich zwar da und doch habe ich dich so gut wie garnicht erkundet. Ich finde dich langweilig, Dunedin.

Das ist im Prinzip nicht schlimm. Vielleicht habe ich so einiges hier verpasst. Aber eigentlich ist das nicht so wichtig im Moment. Nachdem ich hier nun seit 10 Wochen durch das Land reise, Menschen treffe, die schönsten Plätze der Erde sehe und letztlich mein Leben gedanklich umkrempele ist es nun Zeit einfach mal die Klappe zu halten und Ruhe zu bewahren.

Es dürfte für die meisten ja nicht so überraschend sein. Nach dem gedanklichen Aufräumen und Ausmisten steht nun eine fast leere Kopfwohnung da. Das meiste ist ohne große Not aus dem Fenster geschmissen worden. Manches habe ich etwas wehleidig dem Sperrmüll übergeben, in der Hoffnung, andere können mit den Gedanken noch etwas anfangen.

Ein paar Dinge habe ich gestern einem Künstler übergeben. Ben wohnt seit 10 Jahren im abwechselnd in Berlin Xberg und in Dunedin. Eigentlich hat er den Rest der Welt schon gesehen und ist doch dabei ruhig und gelassen wie ein Baby. Es ist ihm nichts wichtig, wirklich garnichts. Weder seine Kunst, noch sein Geld, noch sein Wohnort. Er sagt, dass er es einfach alles so akzeptiert wie es ist. Er mag seine Kunst nicht, aber die Leute scheinen ihn zu feiern. Mit ihm durch Dunedin laufen ist fast schon nervig, weil ihn jeder hier kennt. Aber das geht in Ordnung. Er sagt nur immer wieder dasselbe: Es interessiert ihn nicht. Es stört ihn nicht und es freut ihn nicht. Er bleibt dabei gefühllos.
Ich ertappe mich dabei, wie ich ihn immer wieder die gleichen Fragen stelle. Weil ich mir nicht vorstellen kann, dass einem das alles egal ist. Aber er wird nicht müde, es zu betonen.
Nach unserem treffen gehe ich spazieren. Es ist eigentlich schon Nacht und ich bin müde. Aber die Gedanken kreisen mal wieder. Ihm ist nichts wirklich wichtig. Mir schon. Ich bin mir selber wichtig. Dazu gehört der Ort an dem ich mich aufhalte, die Menschen mit denen ich mich umgebe und das, was ich den ganzen Tag so tue. Ich bin nicht mehr bereit an diesen drei Punkten größere Kompromisse einzugehen.

Wenn mir Personen, die mich umgeben, auf den Sack gehen werde ich nicht mehr politisch korrekt lächeln um die Situation friedlich enden zu lassen. Ich werde gehen.
Wenn mir ein Ort mit Langweile oder schlimmer noch mit „Naja, es ist ja eigentlich ganz nett hier“ entgegenschlägt, werde ich ihn verlassen.
Wenn mir eine Arbeit keinen Spaß macht oder ich keinen Sinn darin sehe, bis auf dass sie meinen Kühlschrank füllt, werde ich den Stift zur Seite legen und was anderes machen.

Schöne Vorsätze für’s neue Jahr, oder?

Ich grübele hier schon eine ganze Weile. Langsam ist’s dann wohl auch genug. Genug mit dem Grübeln, wie und wann man das alles möglichst ohne große Krisen in eine richtige Bahn lenkt.

Manches ist einfach nicht mehr zu retten.

Zum Aktualisieren muss ich loslassen.

Milford Sounds

Herbst in Arrowtown

Ich habe einen kleinen Herbstspaziergang in Arrowtown gemacht. Eine kleine Stadt (3.000 Einwohner), die damals während der Goldgräber-Zeit entstanden ist. Neckisch sanierte Häuser, wenig Menschen, kalte Luft, tolle Landschaft. 🙂

 

Etwas außerhalb der Reihe: Ein kleines Haus, welches mich irgendwie fesselte. Nr. 53.

Bilder aus den Milford Sounds sind auch schon hier. Aber die liefere ich euch dann morgen … oder übermorgen … oder … wenn ich Lust habe 🙂

Liebe Grüße!